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Die "Gärten der Welt"

Veröffentlicht am 06.10.2020

 

 

Mein 3. Ausflugstipp.

Das sinf die "Gärten der Welz" in Berlin Hier bin ich auch gern mal, denn hier kann man lange spazieren gehen. Dieses Gelände ist echt was etwas für Garten und Pflanzenliebhaber. Und wirklich cool finde ich man kann die Seilbahn min dem Rollstuhl nutzen,.

Dieser Ausflug ist auch gut mit den Corona - Maßnahmen vereinbar, denn man befindet sich an der frischen Luft-

 

Anfahrt - und Ort

 

Ort Berlin
Ortsteil Marzahn
Angelegt 9. Mai 1987
Neugestaltet 2000,
2013–2017
Umgebende Straßen Blumberger Damm,
Eisenacher Straße
Bauwerke Pflanzenhallen, Restaurants
Nutzung
Nutzergruppen FußverkehrFreizeitVeranstaltungen
Parkgestaltung Gottfried Funeck (Erstgestaltung; weitere Landschaftsarchitekten für alle neuen Teile in den 2000er Jahren)

 

Gärten der Welt

  

Geschichte

Eigentlich sollte im Diplomatenviertel südlich des Tiergartens im Rahmen der Bundesgartenschau 1995 ein Chinesischer Garten, ein Japanischer Garten, Türkischer Garten und ein Renaissancegarten entstehen, aber mit der politischen Wende im Jahr 1989 wurden alle diese Planungen wieder aufgegeben.[3] Zwischen den Jahren 1985 und 1987 wurde am Fuße des Kienbergs im Stadtbezirk Marzahn ein 21 Hektar großer Park für die Berliner Gartenschau (BEGA) gebaut. Bereits im Jahr 1977 begannen die Grünplanungen, es war geplant eine 200 Hektar große Parklandschaft mit Schwimmbad, Gaststätte, Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie Kleingärten zu bauen, aber die konkreten Planungen für die Berliner Gartenschau begannen erst im Jahr 1985. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die Berliner Gartenschau anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins am 9. Mai 1987 eröffnet.[4]

Von 9. Mai bis zum Herbst 1987 wurde die Berliner Gartenschau veranstaltet. Für diese Berliner Gartenschau 1987 wurden weitläufige Wiesen, großzügig geschwungene Wege und zahlreiche Themengärten sowie andere Attraktionen angelegt. Außerdem gab es noch einen Rhododendronhain, den Sprudel- und Quellgarten, den Karl-Foerster-Staudengarten, das Blumentheater, eine Findlingsgalerie, einen Kräutergarten, fünf (thematische) Kleingärten, einen Streichelzoo, Märchenfiguren des Berliner Bildhauers Gorch Wenske, zwei Bogenbinder-Membranhallen, ein Bierzelt und eine Blumenhalle die wöchentlich andere Hallenschauen zeigte. Die Tanzenden Fontänen, ein halbstündlich stattfindendes Wasserspiel mit Musik und farbigen Unterwasserscheinwerfern, ergänzte die Attraktionen. Nach der Gartenschau im Herbst 1987 wurde der Park durch das im Magistrat von Berlin angesiedelte Stadtgartenamt weiterbetrieben. Ab dem Jahr 1988 übernahm das Kombinat Stadtwirtschaft mit seiner Direktion Stadtgrün die Pflege des Parkgeländes. Nach der Wiedervereinigung der Stadt Berlin wurde im September 1991 die Verwaltung und Pflege des Parks auf die Britzer Garten GmbH übertragen, die zur Grün Berlin GmbH[5] gewandelt wurde. Anfang der 1990er Jahre wurde der Park in Erholungspark Marzahn umbenannt und es entstanden große Spiel- und Liegewiesen sowie neue Spielplätze und weitere Bäume wurden gepflanzt.

Am Ende der 1990er Jahre entstand das Projekt Gärten der Welt.[4]

 
Blumenbeet im Eingangsbereich

Im Jahr 2008 beschloss der Berliner Senat sich für die Internationale Gartenausstellung 2017 (IGA) zu bewerben. Ein Jahr später im Herbst 2009 fiel die Entscheidung, dass Berlin die „IGA 2017“ auf dem Tempelhofer Feld werde ausrichten. Am 18. September 2012 hatte der Senat dann die Entscheidung gefällt die IGA statt auf dem Tempelhofer Feld, im Erholungspark Marzahn („Gärten der Welt“) zu veranstalten. Es begannen die konkreten Planungen, worauf das Gelände zwischen den Jahren 2013 und 2017 auf 43 Hektar erweitert und umgebaut wurde. In den Jahren 2014 und 2016 konnten sich die Besucher das Baustellengelände an Tagen der offenen Tür besichtigen.[7] Die Leitner AG baute von März bis September 2016 die Gondelbahn und sie wurde am 13. April 2017 eröffnet. Diese Bahn ist 1,5 Kilometer lang und führt in einer fünfminütigen Fahrt von der Talstation „Kienbergpark“ am U-Bahnhof Kienberg (Gärten der Welt) über die Mittelstation „Wolkenhain“ zur Bergstation „Gärten der Welt“ am Blumberger Damm, nahe dem dortigen Eingang.[8] Mit der Eröffnung am 13. April 2017 kam der Englische Garten, die Parkbühne (Arena), das Besucherzentrum mit Ausstellungsbereich und mit angeschlossener Gastronomie, die Internationalen Gartenkabinette aus fünf Kontinenten hinzu. Der seit Dezember 2003 bestehende Balinesische Garten wurde um eine neue Tropenhalle erweitert. Die IGA wurde vom 13. April bis 15. Oktober 2017 veranstaltet und in dieser Zeit feierten die Gärten der Welt am 9. Mai 2017 ihr 30-jähriges Bestehen.

Nach der IGA war eine 6-wöchige Umbauphase nötig. Danach standen den Besuchern die Gärten der Welt und die Gondelbahn am 1. Dezember 2017 wieder zur Verfügung. Ab Oktober 2019 startet das vorerst letzte Projekt: der Jüdische Garten.[6][9][10] Am 15. Juni 2019 wurde das Geburtstagsfest 40 Jahre Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit einem bunten Rahmenprogramm in den Gärten der Welt gefeiert.[11][12]

Parkanlage

 

Die große eingezäunte Anlage umfasst mehrere Gartenanlagen, die typische Pflanzen und Gestaltungen aus verschiedenen Teilen der Welt zeigen. Außer den Themengärten, die seit der Gründung weiterentwickelt worden waren, kamen zur Gesamtanlage weitere Teile hinzu.

Chinesischer Garten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Garten des wiedergewonnenen Mondes ist der größte Chinesische Garten Europas. Geburtsstunde war 1994 der Vertragsabschluss einer Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Peking. Entworfen wurde der Garten nach Plänen des Pekinger „Instituts für klassische Gartenarchitektur“. Der gesamte Bau wurde mit Materialien aus China von Facharbeitern aus Peking ausgeführt. Als klassischer chinesischer Gelehrtengarten zeichnet er sich durch Schlichtheit und dezente Farben (Grau, Weiß und Rot) aus. Ein 4500 m² großer See und das Teehaus „Berghaus zum Osmanthussaft“ sowie eine Zickzackbrücke bilden die Elemente chinesischer Bauten.[13]

  • Größe: 27.000 m², davon 5000 m² Teichfläche
  • Eröffnung: 15. Oktober 2000

Japanischer Garten

Der Garten des zusammenfließenden Wassers ist als Japanischer Garten angelegt. Das Projekt entstand im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Tokio. Der Gartendesigner, Zen-Priester Shunmyō Masuno (枡野 俊明, Masuno Shunmyō) plante seit 2001 den Garten (Yū Sui En) und den Pavillon (Nyo Sui Tei) als geschlossene Gesamtanlage.

  • Größe: 2.700 m²
  • Eröffnung: 30. April 2003

Balinesischer Garten]

 
Balinesischer Garten

Für den Garten der drei Harmonien wurde die Gartenphilosophie von Bali zugrunde gelegt. Der Garten in der Tropenhalle entstand aus der Städtepartnerschaft Berlin-Jakarta. Die baulichen Elemente des vom indonesischen Architekten I Putu Edy Semara entworfenen Gartens wurden zu großen Teilen auf Bali vorgefertigt und in Berlin von balinesischen Facharbeitern montiert. Die Gartenanlage ist im „Warmhaus“ der 14 Meter hohen Halle untergebracht, das benachbarte „Kalthaus“ wird im Sommer für Ausstellungen und im Winter als Orangerie genutzt. Im Rahmen der „IGA Berlin 2017“ wurde die exotische Anlage in der von „Haas Architekten“ errichteten energieeffizienten Tropenhalle neu gestaltet und die tropisch bepflanzte Fläche um den Balinesischen Garten herum auf 2000 Quadratmeter erweitert.[14]

  • Größe: 500 m² in einer Leichtbauhalle
  • Eröffnung: 18. Dezember 2003

Orientalischer Garten[

 
Orientalischer Garten

Der Garten der vier Ströme wurde nach dem Muster eines Tschāhār Bāgh angelegt. Zum Orientalischen Garten gehört der „Saal der Empfänge“. Seit Frühjahr 2002 wurde die Anlage vom Garten- und Landschaftsarchitekten Kamel Louafi geplant und vom marokkanischen Gartenhistoriker Mohammed El Fai’z auf Authentizität geprüft. Der orientalische Garten vereint die Gartentraditionen verschiedener Länder des Orient. Er stellt ein Abbild des Paradieses dar. Zier- und Nutzpflanzen wurden kombiniert gepflanzt und erfüllen das in der Wüste vermisste Bedürfnis nach Schatten, Farbe, Duft und Geschmack.

  • Größe: 6100 m²
  • Eröffnung: 7. Juli 2005

Koreanischer Garten[

 
Koreanischer Garten

Der Seouler Garten wurde nach der traditionellen koreanischen Gartenkultur als abwechslungsreich gestaltete naturnahe Landschaft mit vier von Mauern eingefassten Höfen (Ma-Dang), reichem Figurenschmuck und einem Pavillon am Wasser (Kye Zeong) gestaltet. Der Oberbürgermeister von Seoul hatte im September 2003 Berlin besucht und beide Bürgermeister sprachen sich für den Bau eines Koreanischen Gartens im Rahmen des Projekts „Gärten der Welt“ aus. Koreanische Handwerker haben den Garten im Jahr 2005 in Marzahn-Hellersdorf gebaut und dabei überwiegend originale Bauelemente aus Korea für den Pavillon, die Mauern und die Kunstwerke benutzt. Die Stadtverwaltung von Seoul entwickelte das Projekt und Geschenk der Stadt Seoul an Berlin anlässlich der Asien-Pazifik-Wochen 2005. Die Elemente des Gartens sind die reale Naturlandschaft Koreas mit Felslandschaft, KiefernBambusEichen und Fächer-Ahorn. Die Höfe sind mit gestalteten Toren umgeben. Der auf Felsen gebaute Pavillon steht unmittelbar am Wasser und besitzt für Korea typische Wohnräume. Abstrakte Figuren (Zang Sung und Buk Su) an Wegen und vor den Mauern der Höfe gehen auf das schamanische Weltbild zurück. Die hohen Masten mit abstrahierten Vögeln an der Spitze symbolisieren den schamanistischen Geistermast (Sot Dä), sie tragen die Gebete zu den Geistern in den oberen Welten.[15]

  • Größe: 4000 m²
  • Eröffnung: 31. März 2006

Heckenirrgarten und Pflasterlabyrinth

 
Pflaster-Labyrinth
 
Irrgarten

Nach dem Vorbild des Irrgartens von Hampton Court Palace aus England des 17. Jahrhunderts und des Bodenlabyrinths in der gotischen Kathedrale von Chartres aus Frankreich um 1230 wurde diese Anlage gestaltet. Beide Teile unterscheiden sich. Während es im Labyrinth nur einen Weg zur Mitte und wieder heraus gibt, ist ein Irrgarten ein komplexes Wegesystem mit Kreuzungen und Sackgassen. Der Irrgarten wurde aus mehr als 1200 übermannshohen Eiben und das Labyrinth als Bodenmosaik mit Gestaltungselementen der europäischen Gartenkunst übergeben. Der Zugang zum Zentrum des Irrgartens wird von zwei großen Steinblöcken aus Granit flankiert. In seiner Mitte steht neben einem Ginkgo-Baum ein blauer Aussichtsturm, von dessen Spitze ein Überblick über den Irrgarten und das Labyrinth möglich ist.[16]

  • Größe: 1800 m² Hecken und 340 m² Pflaster
  • Eröffnung: 22. Juni 2007

Karl-Foerster-

 
Teil des Staudengartens

Die Grundlage dieser Fläche ist das Vorbild des Gartens von Karl Foerster in Bornim. Diese Anlage ist ein Beispiel deutscher Gartenbaukunst vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie wurde am 134. Geburtstag Karl Foersters eröffnet.[17]

  • Größe: 3600 m²
  • Eröffnung: 9. Mai 1987, 2007/2008 folgte eine Erweiterung und Erneuerung, Neuereröffnung: 9. März 2008

Italienischer Renaissancegarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Renaissancegarten trägt den Namen „Giardino della Bobolina“ und nimmt Bezug auf eine 1,30 Meter hohe Marmorfigur im Boboli-Garten in Florenz, einem der italienischen Gärten des 16. Jahrhunderts. Kennzeichnend sind die Beschränkung der Stilmittel, seine überschaubare Größe und klare Formen. Er soll den Eindruck der Villengärten der Toskana mit steinernen Brunnen, Terrakotten und antiken Skulpturen vermitteln. Buchsbaumhecken bilden die Parterres, Blüten- und Schmuckpflanzungen ergänzen den Garten mit Orangenbäumchen, Rosen-Hochstämmen in Kübeln, Formgehölzen aus Buchsbaum und Stauden- und Rasenpflanzungen. Im „Giardino segreto“ vermitteln Kieswege das „private“ Ambiente mit Platten, Pflaster und Treppenstufen aus hellgrauem Sandstein, ein Wandbrunnen in einer Nische mit Tuffstein und eingelassenen Wasserdüsen erinnert an eine Grotte.[18]

  • Größe: 3000 m²
  • Eröffnung: 31. Mai 2008

Christlicher Garten

 
Christlicher Garten – Wandelgang

Er ist die Nachbildung eines mittelalterlichen Klostergartens. Er besteht aus einem Wandelgang um eine quadratische Gartenfläche, der aus goldlackierten Aluminiumprofilen besteht, in die Textpassagen aus Altem und Neuem Testament eingearbeitet sind. Die typographische Gestaltung erfolgte durch Alexander Branczyk.[19] Eine vier Meter hohe Buchenhecke umgibt den Bereich.[20] Am Ordnungsprinzip eines Kreuzganges orientiert, wird dieser Urtypus modern interpretiert. Der Garten ist in zweijähriger Bauzeit nach einem Entwurf des Berliner Büros „relais Landschaftsarchitekten“ entstanden und lädt insbesondere zum Lesen im goldfarben lackierten, lichtdurchfluteten Wandelgang um den quadratischen Innenhof ein.[21] Anfangs gab es Streit um den Namen, da ursprünglich kein Garten nach einer Religion benannt werden sollte.[22]

  • Größe: 1000 m²[20]
  • Eröffnung: 29. April 2011[20]

Englischer Garten

Der Englische Garten besitzt ein typisch englisches reetgedecktes Landhaus, das von Rosen- und Staudenbeeten, einem Gemüsegarten und dem Obstbaumhain umgeben ist. Der Haupteingang am Blumberger Damm markiert das Herrenhaus mit Blick auf den Englischen Garten mit seinem Cottage. Mauern und Hecken trennen die einzelnen Bereiche.[23] Die Gestaltung wurde mit der 2012 beschlossenen IGA verbunden.[24]

  • Größe: 6000 m²
  • Eröffnung: 13. April 2017[25]

Jüdischer Garten

Ab Oktober 2019 entsteht auf der Fläche des Parks ein weiterer thematischer Garten: der Jüdische Garten. Zur Gestaltung hatte das Management einen Wettbewerb ausgeschrieben, den das Team atelier le balto Landschaftsarchitekten zusammen mit den Künstlern Manfred Pernice und Wilfried Kuehn gewonnen hat. Im Zusammenklang mit den bereits vorhandenen Themengärten (Christlicher und Orientalischer Garten) wird eine weitere große Weltreligion mit Pflanzen und symbolischen Elementen ausgestaltet.[26]

  • Eröffnung: (voraussichtlich) Frühjahr 2020

Weitere Anlagen

Der Park ist barrierefrei und erhielt die hohe englische Auszeichnung Green Flag Award.

  • Blumenbeete: je nach Jahreszeit wechselnde Bepflanzung
  • Blumentheater (Bau 1987, Wiederherstellung 2002)
  • Rosengarten
  • Rhododendronhain mit Märchenfiguren zu zwölf Märchen von Hans Christian Andersen und der Brüder Grimm
  • Gräserband
  • Wasserweg mit 17 sprudelnden Brunnen, Findlingen, Tonkugeln und Mühlsteinen
  • Wassergärten „Promenade Aquatica“
  • Wasserspielplatz
  • Teehaus im Chinesischen Garten
  • Steinboot
  • Marzahner Ausguck
  • Neubau des Besucherzentrums

Planung[

Die Gärten der Welt sollen um eine Multifunktionshalle erweitert werden. Der Berliner Senat hat 19,8 Millionen Euro für eine große botanische Ausstellungshalle bewilligt. Für eine Dauerausstellung „Mikrokosmos Garten“ wird die 4600 m² große Multifunktionshalle bis 2021 errichtet, um die stark witterungsabhängigen Angebote der Gärten um ein wetterfestes Angebot zu ergänzen. So soll die Einrichtung vor allem für Touristen attraktiver werden.[27]

Kienbergpark[

→ HauptartikelKienbergpark

Die 60 Hektar große Anlage des Kienbergparks – direkt im Anschluss an die Gärten der Welt – wurde für die IGA 2015–2017 gestaltet, ist für sich nicht mit der großen Anlage verbunden.[28] Hier an der Hellersdorfer Straße befindet sich zudem eine Endstation der 1,5 Kilometer langen Seilbahn. Der Parktypus wird als besonders herausgestellt, da Bezüge zum Stadt- und Landschaftsraum und zu den Gärten der Welt hergestellt wurden.[29] Auf dem 110 Meter hohen Kienberg wurde ein 30 Meter hohes Aussichtsbauwerk errichtet. Dieser begehbare „Wolkenhain“ bietet einen Rundumblick auf den Berliner Osten und die brandenburgische Kulturlandschaft. In südlicher Hanglage wurden die Kienbergterrassen geschaffen und über das Wuhletal der 300 Meter lange Hellersdorf und Marzahn verbindende „Wuhlesteg“ gelegt. Den Eingang zum Kienbergpark bildet ein Stadtplatz mit dem „Belvedere“, dem „Märkischen Garten“, dem Jugendspielplatz „Elektropolis“ und der Talstation Hellersdorf der Gondelbahn. Entgegen der Befürchtungen von Anwohnern wurden die zuvor frei zugänglichen Flächen nach der IGA wieder als öffentlicher Volkspark freigegeben. Die Nutzung des Kienbergparks ist andererseits wegen der Beweidung des Wuhletals umstritten.[30] 

  Quelle Wikipedia.

 

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Der "jüdische" Ftiedhof in Berlin

Veröffentlicht am 25.09.2020

Der "jüdische" Friedhof in Berlin Weissensee,

Mein 2. Ausflugstipp

ich mag diesen geschichtsträtigen Ort, denn es ist ein Ort an dem ich runter kommen und zu mir finden kan. Man kann gut spazieren gehen

Ist auch in "Corona -Zeiten" ein geeigneter Ausflug, denn man ist  an der frischen Luft. Absthalten geht hier gut, der Friedhof ist weitläufig.

 

Adresse 

 

Adresse Markus-Reich-Platz 1, 13088 Berlin
Größe 392.362 m²
Öffnungszeiten Sommerzeit: Mo - Do 7.30 - 17 Uhr, Fr 7.30 - 14.30 Uhr, So 8.00 - 17.00 Uhr
Winterzeit: Mo - Do 7.30 - 16.00 Uhr, Fr 7.30 - 14.30 Uhr, So 8.00 - 16.00 Uhr
Samstags (Schabbat) und an Feiertagen geschlossen
Verkehrsverbindungen siehe

 

Etwas zum Friedhof.

Der Jüdische Friedhof Weißensee ist einer der größten und schönsten jüdischen Friedhöfe Europas. Auf ihm spiegelt sich in eindrucksvoller Weise die Blüte der Jüdischen Gemeinde im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sowie ihr durch die Naziherrschaft gewaltsam vollzogener Niedergang wider.

Um 1875 hatte die Jüdische Gemeinde 65.000 Mitglieder. Die Kapazität des Friedhofs in der Schönhauser Allee war nahezu erschöpft, so dass ein über 40 ha großes Gelände in Weißensee zur Errichtung einer neuen Begräbnisstätte erworben wurde. Im Frühjahr 1878 schrieb die Jüdische Gemeinde einen Wettbewerb für dessen Gestaltung aus, den der Architekt Hugo Licht gewann. Im Jahre 1880 wurde der Jüdische Friedhof Weißensee eröffnet.

Der Friedhof mit seinem reich gegliederten Eingangsportal wird durch ein umfangreiches Wegesystem in Rechtecke, Dreiecke und Trapeze unterteilt. Entlang der Haupt- und einiger Nebenwege wurden alleeartig Bäume gepflanzt. Entlang der Hauptwege und an besonders angelegten Ehrenreihen stehen monumentale Grabmale wohlhabender jüdischer Bürger.

Ein Stein in der Mitte eines Rondells, das vom Haupteingang zu erreichen ist, gedenkt der jüdischen Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Auf den Steinen simmmnd die Namen der großen Konzentrationslager eingemeißelt.

Hinter dem Rondell befindet sich die von Hugo Licht im Jahre 1880 entworfene Trauerhalle, die sich durch eine sehr gute Akustik auszeichnet. Eine weitere Trauerhalle wurde 1910 erbaut, jedoch 1944 wieder zerstört. Südlich von ihrem ehemaligen Standort befindet sich ein Ehrenfeld für die im I. Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten. Ein drei Meter hohes Denkmal aus Muschelkalkstein stellt einen monumentalen Altar dar.

In einem Grabfeld der Opfer des Faschismus wurden die Aschen von 809 in Konzentrationslagern ermordeten Juden beigesetzt.

In einem Gräberfeld an der Nordecke des Friedhofes, rechts vom Haupteingang, befindet sich die Beisetzungsstätte für ca. 90 Thorarollen, die in der Pogromnacht 1938 geschändet wurden.

Auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee wurden zahlreiche Berliner Persönlichkeiten bestattet: der Politiker Max Hirsch (1832-1905), der Schriftsteller Micha Josef Bin Gorion (1865-1921), der Maler Lesser Ury (1861-1931) sowie die Verleger Samuel Fischer (1859-1934) und Rudolf Mosse (1843-1920).

Bis heute fanden über 115.000 Bürgerinnen und Bürger Berlins auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee ihre letzte Ruhestätte

Wissenswertes zu  Geschichte des Friedhofes

Position und Richtung[

Der Friedhof liegt im Berliner Bezirk Pankow, Ortsteil Weißensee, im Nordosten Berlins. Der Eingang befindet sich am Ende der Herbert-Baum-Straße, einer Querstraße der Berliner Allee. Ein zweiter, 1924 von der Lichtenberger Straße (seit 1985: Indira-Gandhi-Straße) her eingerichteter Eingang ist geschlossen. Die Indira-Gandhi-Straße begrenzt den Friedhof im Osten entlang der Bezirksgrenze zu Lichtenberg, die im Südosten der Straße 106 folgt. Nach Südwesten bildet die Ortsteilgrenze zu Prenzlauer Berg in der Verlängerung der Gürtelstraße den Friedhofsrand mit der umgebenden Mauer. Mit dem Verlauf der Ortsteilgrenze 90 Grad nach Nordost von den Kleingärten weg grenzt das Komponistenviertel an; geradlinig verläuft die Friedhofsgrenze hinter den (geraden) Grundstücken der Puccinistraße bis an den Haupteingang, an die Grenze zum St. Hedwig-Friedhof Weißensee. Die Friedhofsmauer liegt hinter den südlichen Grundstücken der Chopinstraße, hinter den Gebäuden der ehemaligen Spreequell-Brauerei (Mineralwasserabteilung) erreicht die Friedhofsmauer nach Südost wiederum die Indira-Gandhi-Straße.[2]

Eine Ecke im Norden des Friedhofs, die das ursprüngliche Rechteck abschneidet, wurde für die geplante Verlängerung der Kniprodestraße beansprucht, aber später aus den Planungen herausgenommen.

Beschreibung[

Die Grabstellen bedecken den größten Teil des Friedhofs. Eine 2,7 Kilometer lange Friedhofsmauer aus Ziegelstein wurde mit Gründung des Friedhofs 1880 begonnen, 1910 erweitert und 1945 nach Kriegsende ergänzt.[3] Im südlichen und westlichen Teil befinden sich an der Friedhofsmauer repräsentative Grabstätten und Mausoleen. Die östliche Begrenzung mit Grabstätten von 1940 und 1941 liegt unmittelbar an den Parzellen der dortigen Kleingartenkolonie. Entlang der Indira-Gandhi-Straße (bis 1985: Lichtenberger Straße) wurde 1983 bis 1984 eine neue Friedhofsumfassung errichtet. Auf den Betonelementen befinden sich zur Straßenseite hin Menora-Symbole. Einige Durchbrüche mit Metallgittern ermöglichen die symbolische Verbindung zwischen Friedhof und Außenwelt. Der Entwurf für diese Friedhofsbegrenzung stammt vom Architekten Gerd Pieper. Über die Abteilungen verteilt sind zahlreiche Mausoleen und Grüfte sowie repräsentative Grabstätten auf dem Friedhof vorhanden. Unter den Grabmalen befinden sich viele Monumente, die renommierte Architekten wie Walter Gropius (Grab Albert Mendel, 1922/23), Ludwig Mies van der Rohe (Grab Perls, 1919) oder Ludwig Hoffmann (Grab Eugen Panowsky) gestalteten.[3]

Die ab den 1980er Jahren angelegten Grabstätten befinden sich links hinter der Trauerhalle, hier existiert auch ein Urnenfeld. Eine neue Abteilung liegt links von der Hauptachse zur Indira-Gandhi-Straße hin an der Ecke zur Chopinstraße. Hier befinden sich auch Gräber jüdischer Migranten.

Die Anlage des Friedhofs sowie die meisten Gebäude gehen auf den Entwurf des Architekten Hugo Licht (1841–1923) zurück. Die Gräber sind in 120 gitterförmigen Grabfeldern angeordnet, die unterschiedliche streng geometrische Formen wie Rechtecke, Dreiecke oder Trapeze haben. Die Felder sind alphabetisch und mit Nummern gekennzeichnet, von A1 am Haupteingang bis P5 am südlichen Rand. Das Gelände des Friedhofs ist weitestgehend mit Bäumen bestanden. Etliche Grabfelder, besonders im rechten Friedhofsteil vom Hauptweg aus, sind mit Efeu bedeckt, der auch nicht entfernt werden soll. Es gibt nur wenige Bereiche ohne belegte Abteilungen. Entsprechend der jüdischen Tradition werden Gräber nicht wieder belegt, sondern sie gelten bis zum Jüngsten Gericht als Begräbnisflächen.

Bauten auf dem Friedhof

 
Zugang zur Trauerhalle

Das Gebäudeensemble am Haupteingang des Friedhofs wie auch die Friedhofsmauer an dieser Stelle sind im Stil der italienischen Neorenaissance aus gelben Ziegeln erbaut. Die Bauwerke im Eingangsbereich werden flankiert von zweigeschossigen Flachbauten. Im rechten ist die Friedhofsverwaltung mit dem bedeutenden Archiv untergebracht und links das Taharahaus. Beide Gebäude sind durch Arkadengänge miteinander und mit der Trauerhalle verbunden. Diese liegt vom Eingang aus gesehen hinter den Arkadengängen und überragt die anderen Gebäude. Sie ist ein quadratischer Zentralbau mit drei rechteckigen Anbauten und einer halbrunden Apsis, die von einem achteckigen Tambour überwölbt wird. Die genannten Gebäude umschließen einen quadratischen Hof.

Eine 1910 erbaute zweite Trauerhalle mit Nebengebäuden im hinteren Teil des Friedhofs sowie die große Friedhofsgärtnerei wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Ruinen wurden um 1980 abgetragen, ein hügeliges Feld lässt noch den früheren Standort erkennen.

Gedenkstätten

Direkt am Eingangsbereich, hinter dem prächtigen schmiedeeisernen Portal, befindet sich eine Anlage zum Gedenken an die sechs Millionen Opfer des Holocaust. In der Mitte des Rondells steht ein zentraler Gedenkstein der Jüdischen Gemeinde zu Berlin mit folgender Inschrift:

„Gedenke Ewiger was uns geschehen. Gewidmet dem Gedächtnis unserer ermordeten Brüder und Schwestern 1933 – 1945 und den Lebenden die das Vermächtnis der Toten erfüllen sollen.“

– Die Jüdische Gemeinde zu Berlin

Der Gedenkstein ist kreisförmig von weiteren liegenden Steinen mit den Namen von Konzentrationslagern umgeben.

Rechts neben den Gebäuden des Eingangsbereiches beginnt die so genannte Ehrenreihe, die Gräber von besonderen Persönlichkeiten enthält. Hier steht auch der Grabstein des Widerstandskämpfers gegen den Nationalsozialismus Herbert Baum. Die Leiche Baums wurde 1949, nachdem sein Grab gefunden und die Leiche exhumiert worden war, hier bestattet. Auf der Rückseite des Grabsteins sind die Namen von 27 weiteren Mitgliedern der Herbert-Baum-Gruppe aufgeführt, die 1942/1943 hingerichtet worden sind. Die Straße zum Eingang des Friedhofs trägt seit 1951 den Namen von Baum.

Auf dem Friedhof befinden sich auch 1650 Gräber von Juden, die sich während des Naziregimes das Leben nahmen. In der Abteilung VII besteht ein Urnenfeld mit der Asche von in Konzentrationslagern ermordeten Juden. Viele Grabsteine zeugen von Verstorbenen, deren Andenken durch Angehörige hier nur noch symbolisch bewahrt werden kann, da ihre wahre Begräbnisstätte unbekannt blieb. In der Nähe des später eröffneten zweiten Eingangs gibt es ein Ehrenmal für die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Das Grabfeld mit den schlichten Gräbern wurde bereits 1914 angelegt, der monumentale Gedenkstein jedoch erst 1927 eingeweiht.

Geschichte

Entstehung[

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zeichnete sich aufgrund des starken Wachstums der jüdischen Gemeinde ab, dass der Friedhof in der Schönhauser Allee, den die Berliner Jüdische Gemeinde seit 1827 nutzte, bald voll belegt sein würde. Die Gemeinde erwarb deshalb ein 42 ha großes Gelände im damaligen Berliner Vorort Weißensee. Da die Ergebnisse eines 1878 ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs keine zufriedenstellenden Ergebnisse brachten, mussten diese mehrfach überarbeitet werden, bevor schließlich Hugo Lichts Entwurf für den Bau der Anlage den Zuschlag erhielt. Der Entwurf beinhaltete einen Lageplan des gesamten Geländes, eine Trauerhalle, ein Leichenhaus, ein Bürogebäude und die Ummauerung samt Einfahrtstor. Der Bau erfolgte 1879/80. Am 9. September 1880 wurde der Friedhof feierlich eingeweiht. Als Erster wurde am 22. September 1880 Louis Grünbaum auf dem Friedhof beerdigt.[4]

Kaiserzeit und Weimarer Republik

 
Mausoleum für Sigmund Aschrott (1826–1915), erbaut nach Plänen von Bruno Schmitz

Schon bei der Gründung des Friedhofs wurden die Grabstellen eingeteilt in Erbbegräbnisse, Wahl- und Reihenstellen. Zeichneten sich frühere jüdische Friedhöfe durch relativ einheitliche einfache Gräber aus, entstanden in Weißensee bald nach der Einweihung auch Prachtgrabmale von wohlhabenden Juden der Stadt, die sich der bürgerlichen Gesellschaft im Kaiserreich angepasst hatten. Dies sollte auch auf dem Friedhof zum Ausdruck kommen, wo ähnliche Grabmale wie auch auf den großen christlichen Friedhöfen der Stadt entstanden. Neben den hebräischen Inschriften tauchten auch zunehmend, manchmal sogar ausschließlich, deutsche Inschriften auf. Damit unterschied sich die jüdische Gemeinde deutlich von den orthodoxen Juden der Gemeinde Adass Jisroel, die ebenfalls 1880 den Adass-Jisroel-Friedhof in Weißensee an der nur zwei Kilometer nördlich gelegenen Wittlicher Straße anlegte. Auch Feuerbestattungen waren auf dem Weißenseer Friedhof möglich.

In der Nähe des ehemaligen Eingangs von der Lichtenberger Straße (→ Indira-Gandhi-Straße) wurde 1914 ein Ehrenfeld angelegt, auf dem im Ersten Weltkrieg gefallene jüdische Soldaten bestattet sind. Die U-förmige Anlage entstand unter der Leitung des Reichsbaumeisters Alexander Beer und ist von einer übermannshohen Kalksteinmauer umsäumt. Die Gräber wurden in den Rasen eingebettet und sind mit Efeu überwachsen, sie tragen sehr schlichte Grabsteine. Dazwischen stehen Pappeln und Fliederhecken. Das zu diesem Zeitpunkt bereits vorgesehene Ehrenmal wurde erst 1927 aufgestellt, auch dieses wurde von Alexander Beer entworfen. Es handelt sich dabei um einen drei Meter hohen Monolithen aus Muschelkalk, der auf einem plattenbedeckten Platz der Abschlussterrasse des Ehrenfeldes steht.

In den 1920er Jahren erwarb der Berliner Magistrat eine quer über das Grundstück verlaufende Trasse für eine vom Zentrum in die nördlichen Stadtteile führende Ausfallstraße. Auf dem Streifen wurden keine Gräberfelder angelegt.[5]

Zeit des Nationalsozialismus[

Die Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus hinterließ auch ihre Spuren auf dem Friedhof. Aus Verzweiflung über die Verfolgung und bevorstehende Deportationen nahmen sich viele jüdische Einwohner Berlins das Leben, was dazu führte, dass die Zahl der Bestattungen im Jahr 1942 einen Höhepunkt erreichte. Insgesamt sind auf dem Friedhof 1907 Juden begraben, die zwischen 1933 und 1945 Suizid begingen. Es gibt auch ein Grabfeld, auf dem die Asche von 809 Juden begraben ist, die in Konzentrationslagern ermordet wurden. Auf anderen Grabsteinen findet man die Namen von sehr viel mehr Opfern des Holocaust, vorwiegend Familienangehöriger wurde so gedacht.

 
Überwuchertes Mausoleum

Im Frühjahr 1943 versteckten Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Berlin 583 Thorarollen in der 1910 errichteten Neuen Feierhalle im Südostteil des Friedhofes. Diese wurden durch eine Brandbombe im Sommer 1943 stark beschädigt und konnten nur teilweise aus den Trümmern geborgen werden. Etwa 90 der Schriftrollen waren so stark verbrannt oder zerstört, dass sie nur noch in unmittelbarer Nähe zur Blumenhalle am Haupteingang vergraben werden konnten. Die restlichen Thorarollen wurden bis zum Ende des Krieges in einem Keller unter der Blumenhalle verwahrt und später den Synagogen in Berlin, der Bundesrepublik Deutschland und anderen Ländern Europas übergeben. An die Vernichtung des jüdischen Schriftgutes erinnert ein Gedenkstein mit einer symbolischen Beisetzung (Reihe A1):

„Hier liegen geschändete Thorarollen.“

Bis Anfang der 1940er Jahre bildete die Friedhofsgärtnerei Juden zu Gärtnern aus, damit diese sich nach ihrer beabsichtigten Auswanderung vor allem nach Palästina eine neue Existenz aufbauen konnten. In der Zeit der Deportationen bot der Friedhof auch untergetauchten Juden vorübergehend Unterschlupf. Mit den Bombenangriffen auf Berlin traf in den Jahren 1943 bis 1945 eine größere Anzahl von Bomben auch den Jüdischen Friedhof, etwa 4000 Gräber erlitten Beschädigungen; die Friedhofsgärtnerei und die Neue Feierhalle wurden weitgehend zerstört.

Dass auf der streifenförmigen Fläche, die für die Anlage der Ausfallstraße von Bestattungen freigehalten worden war, illegale Bestattungen stattgefunden hatten, kann nicht ausgeschlossen werden.[6]

Die ausbleibende Schändung des Friedhofs durch die Nationalsozialisten und die Organisation des Friedhofs in jüdischer Selbstverwaltung (entgegen vieler anderer geschändeter oder zerstörter jüdischer Friedhöfe in Deutschland oder Europa) kann nicht abschließend geklärt werden. In dem Dokumentarfilm Im Himmel, unter der Erde von Britta Wauer wird dieser Frage nachgegangen: Nach Aussage von Hermann Simon vom Berliner Centrum Judaicum lag dies womöglich an der Größe des Friedhofs.[7] Ein Zeitzeuge, Harry Kindermann, erklärt in dem Dokumentarfilm, dass die Nationalsozialisten an einen Golem glaubten, der auf dem Friedhof ihrer Ansicht nach gehaust habe und diesen daher gegen Angreifer verteidigt hätte:

„Dieser jüdische Friedhof war bei den Nazis in einem gewissen Aberglauben eingebettet. Das heißt, scheinbar gingen da Gerüchte rum, dass da irgendwie was nicht in Ordnung ist. Da ist so ein Geist, so ein Golem – das ist nicht ganz koscher. Und das war der Hauptgrund, warum kein Militär und keine Polizei den Friedhof betreten haben, und deshalb ist praktisch das alles erhalten geblieben. Überlegen Sie mal, wie viele jüdische Friedhöfe geschändet wurden. Hier ist überhaupt nichts passiert.“[8]

Nach dem Zweiten Weltkrieg[

 
Gedenkstunde für die Jüdischen Opfer des Nationalsozialismus, 1945

Nach der Spaltung der jüdischen Gemeinde legte 1955 die West-Berliner jüdische Gemeinde den Friedhof an der Heerstraße an. Nur die immer kleiner werdende Ost-Berliner jüdische Gemeinde nutzte seither den Weißenseer Friedhof. Der Ost-Berliner Magistrat unternahm keine Anstrengungen zur Bewahrung dieses jüdischen Erbes, bis er 1977 den Friedhof als „Denkmal der Kulturgeschichte“ anerkannte. In der Folge übernahm der Magistrat die Personalkosten für die Pflege des Friedhofs und setzte das Stadtgartenamt ein. Die Wege wurden wiederhergestellt und Grabanlagen saniert. Studentengruppen und Gruppen der Aktion Sühnezeichen halfen bei der Beseitigung der Schäden auf dem Friedhof.

 
Zuwachsende Gräber. Jüdische Grabstätten liegen bis zum Jüngsten Tag und kennen keinen Grabschmuck mit Blumen.

In den 1970er Jahren griff Ost-Berlin die älteren Pläne für die Ausfallstraße wieder auf. Zwischen Artur-Becker-Straße (seit 1992 wieder Kniprodestraße) und Hansastraße sollte der Verkehr über den auf dem Friedhof freigehaltenen Streifen stadtauswärts geführt werden. Die Straße hätte den Friedhof in zwei nur durch Fußgängerbrücken verbundene Teile zerschnitten. Die Ost-Berliner jüdische Gemeinde stimmte 1982 dem Plan schriftlich zu. 1986 begannen die Bauarbeiten. Bereits 1980 hatte ein Bericht in der New Yorker deutsch-jüdischen Wochenzeitung Aufbau über die üblen Zustände der jüdischen Friedhöfe in der DDR private Wiederherstellungsinitiativen in den USA und Israel für den zerstörten Ost-Berliner Adass-Jisroel-Friedhof zur Folge gehabt. Sie fanden weder von Seiten der Ost-Berliner jüdischen Gemeinde noch bei den DDR-Verantwortlichen Beachtung. Dies änderte sich ab 1985, als die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) hauptsächlich aus außenpolitischen Gründen einen Politikwechsel gegenüber dem jüdischen Erbe in der DDR vornahm. Besonders in Ost-Berlin wirkten sich die unter internationaler Beachtung mit West-Berlin konkurrierenden Vorbereitungen auf das 1987 bevorstehende Festjahr 750 Jahre Berlin an höchster Stelle beschleunigend aus. Erich Honecker persönlich ordnete im November 1985 die Wiederherstellung des Adass-Jisroel-Friedhofs an. Im Jahr darauf musste dort das Ministerium für Staatssicherheit wegen der Gefahr von Grabschändung ein Bauvorhaben auf einem von der jüdischen Gemeinde käuflich erworbenen vormaligen Grundstücksteil des Friedhofs abbrechen. Ein Gutachten der Jerusalemer Oberrabbiner Jitzhak Kolitz (1922–2003) und Schalom Messach, das die religionsgesetzliche Unversehrtheit der dortigen Gräber bestätigte, hatte dazu beigetragen. Inzwischen registrierte die SED auch im In- und Ausland aus dem gleichen Grund Proteste gegen den Straßenbau im Friedhof Weißensee. Ab Juni 1986 hatte in der DDR die Oppositionsgruppe Frauen für den Frieden mit Protestaktionen, Arbeitseinsätzen auf dem Friedhof und durch Öffentlichkeitsarbeit auf den Straßenbau aufmerksam gemacht.[9] Im Hinblick auf den möglichen „Vorwurf einer Grab- und Friedhofsschändung durch gewisse imperialistische Kreise der BRD, der USA und Israels“, die dadurch „Zweifel in die antifaschistische Grundhaltung unserer Staatspolitik“ wecken wollen, empfahl der zuständige SED-Funktionär Rudi Bellmann Ende September 1986 zukünftig alles zu vermeiden, was „der Wirkung gegnerischer Verleumdungen und Entstellungen Nahrung geben könnte.“[10] Im Oktober 1986 ordnete Honecker die Beendigung der Bauarbeiten an. Somit ist der Friedhof als Einheit erhalten geblieben. Der Vorplatz am Haupteingang erhielt 1995 den Namen von Markus Reich, dem Begründer der Israelitischen Taubstummenanstalt.

 
Ein Baum entwächst einer Grabstätte.

Seit 1990[

Das stärkere Engagement in den 1980er Jahren wie die verstärkten Anstrengungen nach der Wiedervereinigung 1990 reichten nicht aus, um dem Friedhof eine würdige Form zu erhalten. Waren in den 1920er Jahren etwa 200 Angestellte für die Pflege des Friedhofs zuständig, so gab es in den 1980er Jahren nur 16 Festangestellte. Nach 1990 wurden es noch weniger, deren Anzahl durch ABM- und MAE-Kräfte aufgestockt werden konnte.

Die Jüdische Gemeinde schätzte den Finanzbedarf zur kompletten Restaurierung der Friedhofsanlage auf 40 Millionen Euro (Stand um 2005). Aus Anlass des 125. Jahrestages der Eröffnung des Friedhofes richtete die Jüdische Gemeinde zu Berlin im September 2005 einen Appell an die Bundesregierung, sich stärker für den Erhalt des Friedhofs zu engagieren, und schlug vor, ihn in die UNESCO-Welterbeliste eintragen zu lassen. Diese Forderung wurde auch vom Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit unterstützt. Der Appell ist nicht ohne Folgen geblieben: Das Land Berlin hat im Jahr 2010 mit einer umfassenden Sanierung der Friedhofsmauer begonnen. Von den insgesamt 2785 Metern wurden bis zum April 2013 1650 Meter instand gesetzt, wofür eine Summe von knapp zwei Millionen Euro investiert wurde. Die Rekonstruktion der Friedhofsmauer, 1880 errichtet, ist eine wichtige Grundlage für den Erhalt der Grabmäler und Mausoleen der Begräbnisstätte. Den Abschluss der ersten Phase der Sanierungsarbeiten begingen der damalige Stadtentwicklungssenator Michael Müller und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Berlins Gideon Joffe am 24. April 2013. In einer weiteren Phase sollten noch einmal 500.000 Euro ausgegeben werden.[11]

Außerdem konnten weitere Bereiche wie 10 bedeutende Wandgrabanlagen saniert werden, deren Gesamtkosten von 284.000 Euro vom Bund, vom Land Berlin und von der Jüdischen Gemeinde selbst übernommen wurden.[12] Zusätzlich zu den Originalteilen der Friedhofsmauer wurden die in den 1970er Jahren entlang der Indira-Gandhi-Straße aufgestellten Betonplatten mit einstrukturierten symbolisierten jüdischen Leuchtern restauriert und gegen wilde Graffiti geschützt (Phase 2 der Mauersanierung).

Auf dem Friedhof waren seit 1988 notdürftig die letzten erhaltenen Grabsteine und Gedenktafeln des jüdischen Friedhofs in der Großen Hamburger Straße aus Berlin-Mitte gelagert. Sie befinden sich seit Ende 2009 wieder am alten Standort an der Großen Hamburger Straße. Es handelt sich um die ältesten erhaltenen Dokumente der 1671 gegründeten Berliner Gemeinde, 20 Steine entstanden in den ersten Jahren seit 1672. Die barocken Denkmäler waren um 1880 in die Südmauer des alten Friedhofs eingelassen worden und hatten so die Zerstörung des Friedhofs 1943 überstanden. Seit 2002 existiert der Förderverein Jüdischer Friedhof e.V., dessen Vorsitz Hermann Simon vom Centrum Judaicum Stiftung Neue Synagoge innehat.[13]

Am 3. Oktober 1999 fand eine Schändung des Friedhofs statt, bei der über hundert Grabsteine zerstört worden sind. Die Täter konnten nicht ermittelt werden. Einige Steinmetzen erklärten sich bereit, die Steine unentgeltlich zu reparieren. Einer von ihnen erhielt danach telefonische Morddrohungen, schließlich zerstörten Unbekannte seine Werkstatt. Eine Spendenaktion der Amadeu Antonio Stiftung hat dem Steinmetzen einen Teil des Schadens ersetzt.

Quelle Wikipedia

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